Repräsentative Umfrage: Deutsche offen für nachhaltiges Reisen, aber fühlen sich schlecht informiert

Überall wird gespart, nur nicht am Urlaub: 70 Prozent der Deutschen planen in diesem Jahr zu verreisen. Ob Kurztrips von zwei bis drei Tagen oder auch längere Reisen. Aber wie sieht es mit der Nachhaltigkeit beim Reisen aus? Eine repräsentative Studie von HolidayCheck zeigt, dass die Deutschen sich sehr wohl für nachhaltiges Reisen interessieren und auch bereit sind, dafür etwas mehr auszugeben, aber noch viel zu wenig über die Möglichkeiten des nachhaltigen Reisens wissen. „Nachhaltigkeit muss in der Mitte der Gesellschaft ankommen“, sagt Nina Hammer, Pressesprecherin bei HolidayCheck. „Genauso selbstverständlich wie es Bio-Produkte inzwischen beim Discounter gibt, sollten UrlauberInnen die Möglichkeit haben, einfach und unkompliziert nachhaltige Reisen zu buchen.“

Vision nachhaltig buchen

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Nina Hammer, Pressesprecherin von HolidayCheck

Deutsche bevorzugen Inlandsreisen. Favorit bleibt das Auto.

Das beliebteste Reiseziel der Deutschen ist das eigene Land. 65 Prozent der Befragten könnten sich vorstellen, in den kommenden zwölf Monaten innerhalb Deutschlands zu verreisen. Dazu passt auch das am häufigsten genannte Verkehrsmittel: das Auto. Dafür sprechen Reisen mit viel Gepäck und die Mobilität vor Ort. Die beliebtesten Reiseziele nach Deutschland sind mit großem Abstand Italien (27 Prozent), Skandinavien (24 Prozent), Österreich und die Schweiz (21 Prozent). Erst danach folgen die Balearen (19 Prozent), das spanische Festland (18 Prozent) sowie Griechenland (18 Prozent).

Das Auto ist das häufigste Transportmittel (66 Prozent), gefolgt vom Flugzeug, das 50 Prozent der Befragten nutzen. Mit der Bahn fahren 32 Prozent in den Urlaub, per Bus verreisen noch 13 Prozent, mit dem Schiff 7 Prozent und per Wohnmobil sind nur 5 Prozent der Befragten unterwegs. 

Reiseplanung im Wandel: Sicherheit und Nachhaltigkeit werden vor Sehenswürdigkeiten priorisiert

Bei der Frage nach der Wichtigkeit einzelner Aspekte im Rahmen der Reiseplanung zeigt sich, dass die Sicherheit vor Naturkatastrophen (80 Prozent), die Sicherheit vor extremen Wetterereignissen (79 Prozent) und eine intakte Natur am Reiseziel (85 Prozent) bei der Planung einer Reise wichtiger sind als z. B. die Sehenswürdigkeiten (79 Prozent) oder die Sport- und Freizeitmöglichkeiten vor Ort (48 Prozent). Mehr als die Hälfte der Reisenden würde demnach bestimmte Reisegebiete, die in den letzten Jahren mit extremen Wetterereignissen konfrontiert waren, sowie bestimmte Reisemonate wegen zu großer Hitze und Brandgefahr von vornherein meiden. Verglichen mit dem eigenen Reiseverhalten der letzten Jahre legt knapp die Hälfte der Befragten heute mehr Wert auf Nachhaltigkeit bei der Wahl des Reiseziels und des Transportmittels. Nur 13 Prozent interessieren sich überhaupt nicht für Nachhaltigkeit beim Reisen. 

Nachhaltiges Reisen: Informationslücke und Aufklärungsbedarf bei deutschen Reisenden

Die Ergebnisse der Befragung zu den Möglichkeiten nachhaltigen Reisens zeigen, dass in der Bevölkerung noch ein großer Informations- und Aufklärungsbedarf besteht. 24 Prozent der Befragten geben an, keine nachhaltigen Reisemöglichkeiten zu kennen. Nur knapp 20 Prozent der Befragten wissen, dass sowohl Unterkünfte als auch Verkehrsmittel und Pauschalreiseanbieter nachhaltige Zertifizierungen anbieten. Die verschiedenen Zertifizierungs- und Gütesiegel in der Reisebranche sind 61 Prozent der Befragten gänzlich unbekannt. Hier besteht eindeutig Aufklärungsbedarf seitens der Reisebranche. Auch die Möglichkeit, CO2-Emissionen von Unterkünften und Transportmitteln zu kompensieren, ist nur knapp einem Viertel der Befragten bekannt.

Mehr Informationen zu CO2-Kompensationen auf Reisen erhalten Interessierte hier.

Umdenken beim Reisen: Deutsche zeigen Bereitschaft, auf Kreuzfahrten und Flüge zu verzichten, aber Hürden bei CO2-Kompensation und Nachhaltigkeit

Von den Möglichkeiten, eine Reise nachhaltiger zu gestalten, kämen für zwei Drittel in Frage, künftig auf Kreuzfahrten zu verzichten. Mehr als die Hälfte würde auf Flugreisen verzichten oder diese durch andere Verkehrsmittel ersetzen. Genauso viele können sich vorstellen, längere Autoreisen zu vermeiden. Auf den weiteren Rängen folgen Nachhaltigkeitszertifizierungen bzw. -labels für Unterkünfte, beim Pauschalreiseveranstalter und beim Transportmittel. CO2-Kompensationszahlungen von Transportmitteln und Unterkünften rangieren auf den hinteren Plätzen. Reisende entscheiden sich vor allem aus folgenden Gründen gegen eine CO2-Kompensation: Sie wissen nicht, wofür der Aufpreis der CO2-Kompensation verwendet wird und sie haben nicht das Gefühl, durch die Buchung eines nachhaltig gekennzeichneten Angebots etwas bewegen zu können. Oder sie wollten sich beim Reisen schlichtweg nicht mit dem Thema Klimaschutz beschäftigen. Fast zwei Drittel der Befragten finden es schwierig, herauszufinden, wie sie ihre Reisen umweltfreundlicher gestalten können. Für drei Viertel der Befragten bedeutet Reisen einfach eine Belohnung für das, was übers Jahr geleistet wird, und man möchte sich in der Zeit nicht zwingend mit Umwelt- und Klimaschutz befassen. 

Umweltbewusstes Reisen: Deutsche fordern gemeinsame Verantwortung von Anbietern, Politik und Reisenden

Mehr als die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass alle gemeinsam, also Reiseanbieter, Politik und Reisende, die Verantwortung für nachhaltiges Reisen übernehmen sollten, keinesfalls aber die Reisenden alleine. Diese Gruppe wünscht sich jedoch mehr Informationen darüber, wie Urlaub umweltfreundlich gestaltet werden kann und würde bevorzugt bei Anbietern buchen, die nachhaltigen Urlaub anbieten. Knapp die Hälfte der Befragten wäre bereit, für Nachhaltigkeit beim Reisen einen Aufpreis zu zahlen. Besonders hoch ist die Bereitschaft in der jüngeren Zielgruppe. Die Hälfte der 16- bis 29-Jährigen wäre sogar bereit, bis zu 20 Prozent und mehr des Gesamtreisepreises für Nachhaltigkeit auszugeben. Fazit: Es mangelt also nicht an der Bereitschaft, sondern eher an Informationen, wie Urlaub nachhaltig gestaltet werden kann. UrlauberInnen wollen Gutes tun, aber es muss den Menschen einfacher gemacht werden, klima- und umweltfreundlich zu reisen. 

Wer trägt die Verantwortung beim nachhaltigen Reisen?

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Nina Hammer, Pressesprecherin von HolidayCheck

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Auswertungsgrundlage: Die verwendeten Daten beruhen auf einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Umfrage der Media Market Insights in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut KANTAR, an der 1.002 Personen im Alter von 16 bis 69 Jahren im Zeitraum vom 29.11.2023 bis 06.12.2023 teilnahmen.

Anmerkung: Aus Gründen der Lesbarkeit wurde im Text an manchen Stellen die männliche Form gewählt, nichtsdestoweniger beziehen sich die Angaben auf Angehörige sämtlicher Geschlechter.

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